Übung Ammoniakaustritt

Mittwoch, 10. Mai 2023

Nach der jährlich stattfinden theoretischen Unterweisung zum Thema Ammoniak bei den Naabtaler Milchwerken Ende letzten Jahres, fand dieses Mal eine praktische Übung statt. Angenommen wurde ein Ammoniakaustritt an einer der vier großen Kälteanlagen. Das Übungsszenario wurde durch den Brandschutzbeauftragten der Naabtaler Milchwerke Herrn Müller, sowie dem Sachverständigen nach BImSchG (Bundes-Immissionsschutzgesetz) für Ammoniak-Kälteanlagen Herrn Wolf, ausgearbeitet.
Durch die aufgelaufene Brandmeldeanlage wurden wir gegen 17:38 Uhr alarmiert. Gemäß interner Ausrückeordnung wurde die Erkundung vor Ort durch den Einsatzleiter mit dem Mehrzweckfahrzeug (MZF) und der Besatzung des Tanklöschfahrzeuges (TLF) mittels Laufkarte aus dem FEC (Feuerwehr-Einsatz-Center) durchgeführt. Die restlichen Fahrzeuge blieben vor dem Werksgelände im Bereitstellungsraum.
Die Erkundung ergab einen ausgelösten Brandmelder im Gebäude einer Ammoniak-Kälteanlage. Der Angriffstrupp ging unter Atemschutz vor und stellte zusätzlich eine ausgelöste Ammoniak Warnanlage fest, zudem trat Dampf aus der geöffneten Türe zum Objekt aus. Vom Betreiber erhielt man zusätzlich die Information, dass es an einem Verdichter zu einer Leckage gekommen sei, aus der flüssiges Ammoniak austritt.
Die Lageänderung wurde umgehend durch den Einsatzleiter der Leitstelle mitgeteilt und eine Erhöhung auf das Stichwort „ABC THL Chemie - Gefahrstoffaustritt im Gebäude“ veranlasst. Im Rahmen der Übung wurden noch die Kräfte der Feuerwehr Frotzersricht, sowie eine Abordnung der Kollegen aus Stulln hinzugezogen. Im Einsatzfall würden bei diesem Stichwort eine Vielzahl weiterer Einsatzkräfte mit anfahren.
Um den Ammoniakaustritt stoppen zu können, musste laut Betreiber das Ventil mit der Nr. 33 geschlossen werden. Der hierfür erforderliche Schlüssel wurde bereitgehalten.
Nachdem der Gefahren- und der Einsatzbereich definiert waren, wurde eine Dekontaminationsstelle nach Dekon-Stufe 2 aufgebaut. Zeitgleich rüsteten sich zwei Trupps mit Chemikalienschutzanzugen (CSA) aus. Aufgrund des Dauerregens während der Übung wurde auf das Schnelleinsatzzelt verzichtet und stattdessen ein Pavillon aus dem MZF aufgebaut.
Der Führungsassistent besetzte das MZF und bildete die Führungsstelle mit Lagekarte.
Nachdem das Ventil geschlossen war, konnte die Lüftungsanlage des Objektes zur Beseitigung des dampfförmigen Ammoniaks und der damit verbundenen Explosionsgefahr aktiviert werden.
An der Abluftöffnung wurde der Dampf mittels Hydroschild niedergeschlagen.
Sowohl seitens Betreiber, als auch seitens Feuerwehr zeigte man sich nach der Übung zufrieden mit dem Verlauf.

230510 Ammoniak Vorschau

uniformffw

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